Die Berliner Kältehilfe ist ein Notsystem, das hilft, Menschen vor dem Erfrieren zu schützen. In Berlin leben zunehmend mehr Menschen auf der Straße. Sie sind angesichts der bevorstehenden kalten Monate auf Übernachtungsmöglichkeiten angewiesen. 
Die Kältehilfe ist in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen und ein Auffangnetz für obdachlose Menschen geworden, die schlecht oder keine Hilfe finden.

Dazu Prof. Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin: „Manche Menschen verlieren aufgrund ihrer psychischen Situation, ihrer Suchterkrankung und ihrer körperlichen Beeinträchtigungen ihre Wohnung. Diese Menschen benötigen nicht nur eine Unterkunft für eine Nacht, sondern einen Ort, an dem sie dauerhaft sicher und geschützt sind und auf ihre individuellen Bedürfnisse eingegangen wird. Das ist wichtig, damit sie eine Perspektive entwickeln und einen Weg aus der Obdachlosigkeit herausfinden können.“

Die Paritätischen Mitgliedsorganisationen setzen sich dafür ein, dass insbesondere für Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf solche Orte geschaffen werden. Das können z.B. sogenannte ASOG Plus-Unterkünfte sein, die neben der Unterkunft auch besonders geschultes Personal haben. Mehrere Paritätische Mitgliedsorganisationen bieten inzwischen auch das sogenannte Housing First an, d.h., obdachlose Menschen werden in eine eigene Wohnung vermittelt und dort entsprechend ihrem individuellen Bedarf unterstützt. 

Wohnen ist ein Menschenrecht und die beste Unterstützung für obdachlose und wohnungslose Menschen ist die eigene Wohnung. Deshalb muss das erste Ziel sein, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Darüber hinaus brauchen wir Kooperationen mit Wohnungsunternehmen und privaten Vermietern und den mittlerweile sechs Housing First-Anbietern in Berlin. Damit auch Menschen mit komplexem Unterstützungsbedarf ein eigenes Dach über dem Kopf finden und dort die Hilfe erhalten, die sie brauchen und annehmen können.