Gestärkt in die Zuwendungspraxis
Fach-Austausch für soziale Organisationen und Verwaltung in Lichtenberg
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Zivilgesellschaft wirkt“ lud der Paritätische Wohlfahrtsverband LV Berlin e.V. in Kooperation mit dem Bezirksamt Lichtenberg von Berlin am 17.04.2024 zu einem Fach-Austausch zur Zuwendungspraxis in Lichtenberg ein.
Zielgruppen der Veranstaltung waren Paritätische Mitgliedsorganisationen, die Zuwendungen vom Bezirksamt Lichtenberg erhalten ebenso wie Mitarbeitende des Bezirksamts Lichtenberg aus dem Finanzbereich und den jeweiligen Fachbereichen, die mit Zuwendungen arbeiten. Die Veranstaltung stand auch für Mitarbeitende der LIGA im Bezirk und derer Mitgliedsorganisationen offen. Die Mitarbeitenden-Ebenen von Zuwendungsempfängern und -gebern tauschten sich zu Praxisfragen der Zuwendungspraxis und der Entbürokratisierung aus. Ziel der Veranstaltung war, das Verständnis zum einen für die Bedarfe und die Situation der sozialen Organisationen und zum anderen für die Arbeitsweisen und Bedingungen in der Verwaltung zu erhöhen. In moderierten Workshops wurden u.a. folgende Fragen behandelt:
- Welche Fragen aus der Zuwendungspraxis können heute schon konkret beantwortet werden?
- Wie kann die Zusammenarbeit von Zuwendungsgebern und -nehmern weiterentwickelt werden?
- Welche Spielräume in den vorhandenen Rahmenbedingungen können so genutzt werden, um die Arbeit für Zuwendungsempfänger und -geber effizienter zu gestalten?
- Welcher Änderungen in den Rahmenbedingungen bedarf es?
Die zentralen Ergebnisse: Die Teilnehmenden sammelten in den Workshops Herausforderungen und erarbeiteten Vorschläge zum Umgang mit diesen. Dabei stand der Prozess von Beantragung bis zum Nachweis von Zuwendungen als besondere Herausforderung im Mittelpunkt.
Thematisiert wurde auch der hohe Zeitaufwand für die Abstimmung zwischen Organisationen und Verwaltung bei der Eingruppierung von Mitarbeitenden. Teilnehmende regten an, ein noch zu definierendes Schulungs- bzw. Austauschformat zu entwickeln und auf schon bestehende Angebote aufmerksam zu machen. Zum Thema Eingruppierung & Anerkennung von Fachkräften wurde z.B. vereinbart, eine Schulung zum Thema TVL zu organisieren sowie gemeinsam mit Fachämtern an der Qualität der Stellenbeschreibungen zu arbeiten.
Für eine Vereinfachung des Antrags- und Bewilligungsprozesses sowohl für Zuwendungsgeber, als auch -empfänger wurden Ideen erarbeitet. Dabei wurde auf eine gute Einführung in FAZIT Wert gelegt, um Fehler und aufwendige Rücksprachen zu vermeiden. Auch wurde angeregt, die zentrale Akte weiterzuentwickeln, so dass Unterlagen bei neuen Projekten nicht eingereicht werden müssen, wenn sie aus vorherigen Bewilligungen bereits vorhanden sind. Die Teilnehmenden äußerten mehrfach den Vorschlag, die Potenziale der Digitalisierung noch stärker zu nutzen, etwa indem nur die rechtsverbindlich unterschriebenen Anträge in Papierform eingereicht werden müssen. Bei der Berichtslegung wurde angeregt, verstärkt auf Wirkungsberichte zu setzen, dazu wurde ein Good Practice Beispiel aus dem Jugendamt genannt.
Die Veranstaltung zeigt, dass der Austausch auf Augenhöhe – in diesem Fall zwischen den Mitarbeitenden aus dem Bereich der Serviceeinheit Finanzen und der Sozialraumorientierten Planungskoordination (OESPK) mit den Mitarbeitenden aus zivilgesellschaftlichen Organisationen – essenziell ist, um wirkungsvoll Soziale Arbeit zu gestalten.
Wie es nun weitergeht: Als nächsten Schritt werden der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin und der Finanzservice sowie die Sozialraumorientierte Planungskoordination des Bezirksamts Lichtenberg die Veranstaltung auswerten. Dabei werden die Anliegen aus den Workshops im Detail besprochen und es erfolgt eine Einordnung und Entscheidung, wie an den eingebrachten Themen weitergearbeitet werden kann.