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  • Veröffentlichungsdatum 29.08.2022

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Warum freigemeinnützige Organisationen für Berlin unverzichtbar sind

Nachbarschaftsfest: Menschen mit bunten Luftballons feiern im Hof.
Fest der Nachbarn, Fabrik Osloer Straße © Fabrik Osloer Straße e. V.

Gemeinnützige Organisationen sehen sich einem zunehmenden Druck von außen ausgesetzt: Bürokratisierung, Rekommunalisierung, Kommerzialisierung, steigende Preise für Ressourcen wie Energie, Bauen und Mieten. Gleichzeitig spitzen sich die gesellschaftspolitischen Herausforderungen weiter zu: demografischer Wandel, Fachkräftemangel, Ressourcenknappheit und Krisen, bei denen die langfristigen Folgen für das gesellschaftliche Miteinander noch längst nicht absehbar sind.

Subsidiaritätsprinzip in den Mittelpunkt rücken

Soziale Arbeit zu leisten, heißt nicht, Dienstleister der Verwaltung zu sein. Wir leben in einem Sozialstaat, dessen Grundausrichtung subsidiär ist. Das heißt, so viele Aufgaben wie möglich werden an die Zivilgesellschaft weitergeben, so wenig wie möglich wird vom Staat selbst erledigt.

Viel zu oft wird dieser Tage das Prinzip der Subsidiarität übergangen oder die Zivilgesellschaft als Dienstleister des Staats gesehen. Um das Subsidiaritätsprinzip wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken, muss der Fokus bei der Analyse gesellschaftspolitischer Herausforderungen wieder mehr auf die Zielgruppen und das vorhandene Fachwissen schwenken: Welche innovativen Ansätze und welche Expertise gibt es bereits in der Zivilgesellschaft? Wie kann das wirkungsvoll genutzt werden? Welche Rahmenbedingungen können Politik und Verwaltung schaffen, damit sich zivilgesellschaftliche Organisationen bestmöglich im Sinne der Zielgruppen einbringen können? Selbstverständlich sind Erfolgskontrollen und Wasserstandsmeldungen wichtig – aber bitte wirkungsorientiert und auf Augenhöhe!

Kooperation auf Augenhöhe statt Misstrauen

Stellen wir die Vielzahl der derzeitigen gesellschaftliche Herausforderungen in den Mittelpunkt, gibt es nur eine Lösung: mehr Kooperation und Vertrauen zwischen den verschiedenen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Das kann nur über eine konstruktive, wertschätzende und wirkungsorientierte Kommunikation erreicht. Kombiniert man den Gestaltungsauftrag von Land und Bezirken mit der Expertise der Zivilgesellschaft können daraus nachhaltige Lösungen entstehen, die wir in vielen Bereichen der sozialen Infrastruktur brauchen. Gemeinnützige Organisationen sind Expertinnen und Experten für ihre Zielgruppen. Sie sind Innovatoren, wenn es darum geht, neue Zugänge zu schaffen, alternative Beratungsformate auszuprobieren und auch im Krisenmodus zu agieren.

Denn sachkundige und wirkungsvolle soziale Arbeit zum Wohl der Gesellschaft und der einzelnen Menschen zu leisten, das ist da gemeinsame Ziel, mit dem sich Organisationen der freien Wohlfahrtspflege zum Beispiel im Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin zusammengeschlossen haben – so steht es in unserer Satzung.

Über ihre Satzungen haben gemeinnützige Organisationen per se gesellschaftliche Wirkungen im Sinne einer gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen im Blick. Sie übernehmen seit Jahrzehnten erfolgreich die Grundversorgung von Menschen in unserer Stadt. Sie stemmen in unserer Gesellschaft einen großen Teil der systemrelevanten sozialen Infrastruktur und Daseinsvorsorge.

Dialog fördern und Vernetzung verstärken

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, dass die Rahmenbedingen für zivilgesellschaftliche Organisationen verbessert werden. Dass Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft wieder Partner auf Augenhöhe werden. Dass die vielen schon bestehenden Netzwerke gestärkt werden und ineinandergreifen. Lassen Sie uns gemeinsam die nicht-kommerziellen Räume, die durch die Zivilgesellschaft überall geschaffen werden, ausbauen, damit Menschen zusammenkommen und Unterstützung mit den Herausforderungen des Alltags erhalten können. Gerade in einer Gesellschaft, in der Gegensätze immer alltäglicher werden, brauchen wir Gemeinschaft und Solidarität.

Gemeinnützige Organisationen sind unverzichtbar, gestalten den sozialen Wandel und halten Berlin zusammen. Das zeigt uns die tägliche Arbeit im Paritätischen Wohlfahrtsverband mit unseren vielfältigen Mitgliedsorganisationen und wird einmal mehr in diesem Rundbriefschwerpunkt verdeutlicht. Weil soziale Arbeit wirkt!

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