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  • Veröffentlichungsdatum 13.07.2023

Gedenken und Handeln – Jetzt! Für 230 verstorbene Drogengebrauchende in Berlin im Jahr 2022

21. Juli - Internationaler Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende

Links im Bild eine schwarze Grafik einer Person von hinten, die sich von der Schulter anfangend in schwarze, gelbe und blaue Vögel auflöst. Rechts steht in blauer Schrift 21. Juli Internationaler Gedenktag für verstorbene drogengebrauchende Menschen
Sharepic 21. Juli - Internationaler Gedenktag für verstorbene drogengebrauchende Menschen © JES Bundesverband e.V.

Am 21. Juli, dem „Internationalen Gedenktag für verstorbene Drogengebrauchende“, setzt ein Berliner Bündnis aus Vista, Fixpunkt, Notdienst Berlin, JES Berlin, BERLUN, MBMC, und Deutsche Aidshilfe, mit einer öffentlichen Kundgebung um 14 Uhr am Kottbusser Tor, ein öffentliches Zeichen der Solidarität, der Trauer und des Protests.

Gedenken und Handeln – Jetzt!

So lautet das Motto des Berliner Gedenktages. 230 verstorbene Drogengebrauchende in Berlin und 1990 sogenannte Drogentote in Deutschland sind traurige Höchstwerte und eine Tragödie, die sich mitten unter uns abspielt.

„Trotz des Ausbaus niedrigschwelliger Angebote in Berlin verzeichnet unsere Stadt die höchste Zahl von verstorbenen Drogenkonsument*innen seit 20 Jahren. Drogenhilfeangebote müssen gesichert und weiterentwickelt werden. Vor diesem Hintergrund sind die angekündigten Kürzungen im sozialen Bereich nicht hinnehmbar“, so Stefan Wiedemann von VISTA Berlin.

„Es gilt dringend Lücken im Hilfesystem zu schließen“ erläutert Sebastian Beyer von Fixpunkt. In Drogenkonsumräumen ist es nun erlaubt illegale Substanzen auf ihre Beimengungen und Wirkstoffgehalt zu testen. „Es gilt, für die Berliner Politik daher entsprechende Mittel für die Einrichtung von Drug Checking Angeboten in Berliner Drogenkonsumräumen bereitzustellen“, so Beyer weiter.

Viele hundert Drogenkonsument*innen in Berlin verfügen aufgrund fehlender Krankenversicherung über keinen Zugang zur Substitutionsbehandlung und anderen medizinischen Angeboten „Die Berliner Politik sollte dem spanischen Vorbild folgen und eine bedingungslose Krankenversicherung installieren, um Menschen unabhängig ihrer Herkunft, eine medizinische Versorgung zu ermöglichen", so Andrea Piest vom Notdienst Berlin.

Durch eine Entkriminalisierung von Erwerb und Besitz geringer Mengen gilt es den Kreislauf der Kriminalisierung von Konsument*innen zu durchbrechen und die frühere Artikulation eines Hilfebedarfs zu unterstützen. Martina Hoffmann von JES Berlin weiter: „Die Debatte um die Entkriminalisierung von Erwerb, Besitz und Weitergabe geringer Mengen muss auch in Berlin ohne Tabus und offen geführt werden.“

In etwa 100 Städten und mit Beteiligung von ca. 400 Einrichtungen gedenken am 21 Juli Mitarbeiter*innen aus Aids- und Drogenhilfen, Drogenselbsthilfegruppen, solidarische Menschen und Wohlfahrtsverbände verstorbenen Drogengebraucher*innen ihrer Stadt und Region und machen sich für eine drogenpolitische Neuorientierung stark.


Kontakt: Werner Brose (Mail: werner.brose[at]vistaberlin.de; Tel.: 0178-2004446)

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