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  • Art Meldungen
  • Veröffentlichungsdatum 15.12.2022

Dokumentation der Studienreise des AK Straffälligen- und Opferhilfe in die Niederlande

Gruppenfoto mit den Gastgeberinnen auf dem Hof © Carolin Rose, Irina Meyer

Der Arbeitskreis „Straffälligen- und Opferhilfe" im Paritätischen Landesverband Berlin hat im September 2022 die nun schon vierte Studienreise in das europäische Ausland unternommen. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Justiz führte die erste Exkursion 2014 in die Niederlande. Von 2016 bis 2018 fanden im Rahmen des EU-Programms „Erasmus+“ zwei weitere Studienreisen nach Nordirland und nach Dänemark statt.

Im September 2022 konnte nun dank einer erneuten Förderung durch das „Erasmus+“ Programm eine weitere Reise in die Niederlande organisiert und somit an die bereits gewonnen Erkenntnisse angeknüpft werden. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Studienreise lagen auf der Familienorientierung im Justizvollzug und auf der proaktiven Kontaktaufnahme zu Opfern von Straftaten: unter maßgeblicher Beteiligung Paritätischer Mitgliedsorganisationen hat sich in jüngster Vergangenheit in Berlin in beiden Bereichen viel getan. Hinsichtlich des Austauschs mit Praktiker*innen aus europäischen Partnerorganisationen bestand somit ein besonders großes Interesse.    

Im Vergleich zu den vorangegangenen Reisen gestaltete sich die Planung und Durchführung der Besuche aufgrund der Corona-Pandemie besonders herausfordernd. So mussten bereits geplante Termine mehrfach verschoben werden, und die Buchung von Flügen und Unterkünften war stets mit dem Risiko einer kurzfristigen Stornierung verbunden. Nicht zuletzt dank der Flexibilität des Förderprogramms und der Möglichkeit, die Projektlaufzeit aufgrund der Pandemie ohne bürokratische Hürden zu verlängern, konnte letztlich für 17 Teilnehmende eine Studienreise organisiert werden. Diese führte nach Den Bosch zu dem Träger der freien Straffälligenhilfe Exodus und nach Utrecht, wo die Opferhilfe Niederlande ihren Hauptsitz hat.   

Insgesamt wurde sowohl im Rahmen der Vorbereitung als auch während der Studienreise deutlich, dass im Gastland in den Bereichen der Straffälligen- und Opferhilfe zahlreiche nachahmenswerte Ansätze zu finden sind. Niedrige Gefangenenzahlen und eine hohe Inanspruchnahme von Opferhilfe- und Unterstützungsangeboten zeigen eindrücklich, dass der Prävention von Straftaten, der wirksamen Resozialisierung und dem Opferschutz in den Niederlanden eine hohe gesellschaftliche Priorität eingeräumt werden.

Im Hinblick auf eine stärkere Fokussierung auf die Belange der Kinder von inhaftierten  Menschen und auf die bessere Erreichbarkeit von Opfern von Straftaten mit dem proaktiven Ansatz haben die Paritätischen Mitgliedsorganisationen durch den Austausch auf europäischer Ebene bereits in der Vergangenheit wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der eigenen Angebote erhalten: in beiden Bereichen wurden von den Trägern Pilotprojekte in Berlin initiiert, die inzwischen dank der Zuwendungsförderung der Senatsverwaltung für Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung nachhaltig im Berliner Hilfesystem verankert sind.  Die erneute Studienreise bot Gelegenheit, das vorhandene Wissen zu vertiefen und neue Anregungen mitzunehmen, die nicht nur der fachlichen Kompetenzerweiterung der Beteiligten dienten, sondern auch direkt in die Weiterentwicklung der vorhandenen Angebote einfließen werden.

Die Ergebnisse der Studienreise wurden in einer Dokumentation zusammengefasst, die Sie hier finden.

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