60 Jahre Cocas
Der Selbsthilfeverein feiert Jubiläum
60 Jahre Zeitgeschichte wurden bei den Cocas e.V. Berlin – Club für behinderte und nichtbehinderte Menschen durchlaufen. Anlässlich des Jubiläums hielt die Vorsitzende Bärbel Reichelt eine Rede zu Geschichte, Errungenschaften und Zielen des Vereins.
1962 als Gruppe von Jugendlichen gegründet, entwickelte sich ein Verein, der die Vertretung nach außen in den Gremien des Senats übernimmt, Forderungen nach mehr Barrierefreiheit und besserer Mobilität immer wieder erhebt, Teilhabe deutlich einfordert und die Mitglieder bei ihren Anliegen und ihren Sorgen unterstützt.
Schon Anfang der 70er Jahre, waren die Cocas mit Plakaten und einem Info-Tisch auf der Straße, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und um sie über ihre Bedürfnisse zu informieren. Am Anfang standen die Ausbildung, der Beruf, die Partnerwahl, die Existenzgründung aber auch Erfahrungen und Erlebnisse sammeln, das Reisen, im Vordergrund. Wie allen anderen jungen Leuten sollte auch ihnen die Welt offenstehen. Aber das tat sie nicht. Die Cocas versuchten sich gegenseitig in echter Selbsthilfe dabei zu unterstützen, einen akzeptablen Platz im Leben der unbehinderten Gesellschaft zu finden, ihn sich zu erstreiten.
Inzwischen sind sie keine Jugendselbsthilfe mehr. Heute geht es um Mobilität, Selbstbestimmung und Assistenz bis ins hohe Alter in der eigenen Wohnung. Ihre Arbeit war und ist nicht immer einfach. In den 60 Jahren seit dem Bestehen der Cocas hat sich behindertenpolitisch viel zu wenig bewegt. 60 Jahre sind eine lange Zeit, in der viel mehr Barrierefreiheit und Mobilität hätte erreicht werden können. Dennoch ist Vieles besser geworden, etwa 70 Prozent der Infrastruktur können heute auch von Menschen mit Behinderungen genutzt werden. Zu dem Erfolg haben auch die Cocas beigetragen!
Wir gratulieren den Cocas herzlich zu ihrem Jubiläum!