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  • Art Meldungen
  • Veröffentlichungsdatum 15.09.2023

Mehr Wohnraum für soziale Nutzungen

Presseinformation: Senat, soziale Träger und degewo diskutieren neue Formen der Zusammenarbeit

Sechs Personen sitzen auf einem Podium und unterhalten sich
Podiumsgespräch bei der Fachtagung "Public-Civil-Partnership" in der Gotenburger Straße © Kathrin Zauter / Paritätischer Berlin

Der Wohn- und Gewerberaum in Berlin wird immer knapper und teurer. Vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen haben Schwierigkeiten, Wohnraum zu finden. Auch soziale Einrichtungen leiden unter hohen Mietkosten. 

In einem Modellprojekt in der Gotenburger Straße 4-6 im Soldiner Kiez sind nun 104 Wohnplätze für Menschen mit seelischen und geistigen Beeinträchtigungen, eine Kindertagesstätte und ein Berufsbildungsprojekt für Jugendliche entstanden. 

Auf der heute stattfindenden Fachtagung „Public-Civil-Partnership – ein Zukunftsmodell für leistbare Wohnräume und soziale Nutzungen“ wird der Neubau in der Gotenburger Straße vorgestellt und beraten, wie es gelingen kann, künftig mehr Wohnraum für soziale Zwecke bereitzustellen. 

Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Berlin: „Soziale Träger haben es auf dem angespannten Berliner Wohnungsmarkt besonders schwer, Wohnungen anzumieten. Deshalb ist wichtig, dass landeseigene Unternehmen wie die degewo ihrer besonderen sozialen Verantwortung nachkommen und leistbaren Wohnraum für Menschen schaffen, die aus sozialen oder gesundheitlichen Gründen auf Betreuung angewiesen sind. Nun gilt es, das, was im Modellprojekt an der Gotenburger Straße zusammen mit gemeinnützigen Partnern erfolgreich erprobt wurde, in Folgeprojekten zu verbessern und zu verstetigen.“

Möglich wurde das Projekt Gotenburger Straße 4 durch eine neue, berlinweit einzigartige partnerschaftliche Kooperation. Sieben soziale Träger, vereint unter dem Dach der gemeinnützigen KIEZquartier GmbH, haben diese neue Form der Zusammenarbeit gemeinsam mit dem landeseigenen Wohnungsunternehmen degewo im Modellprojekt erprobt.

Sandra Wehrmann, Vorstand degewo AG, Berlin: „degewo und seine Partner schaffen hier ein Hilfsangebot für verschiedene Lebenslagen. Neben den Trägern, die das Gebäude mit Leben füllen, schaffen wir hier den Wohnraum in zentraler Lage als sicheren Rückzugsort.  Mit dem Modellprojekt in der Gotenburger Straße sind wir zusammen mit Sozialträgern und Politik einen innovativen Weg gegangen, um verschiedene Angebote unter einem Dach zu vereinen. Die hier gewonnene Erfahrung setzen wir bereits jetzt bei einem Nachfolgeprojekt am Bohnsdorfer Weg in Berlin Treptow-Köpenick ein. Wir wollen auch künftig bei solchen Projekten Lösungen mitentwickeln.“

Unterstützt wurden die Kooperationspartner des Modellprojekts vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin.

Prof. Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin: „Von der Idee bis zum Bau hat es fast zehn Jahre gedauert und unzählige bürokratische Hürden mussten beseitigt werden. Letztendlich haben Senatsverwaltungen, der Bezirk Mitte, die degewo und sozialen Organisationen partnerschaftlich zusammengearbeitet und das Projekt gemeinsam gewuppt. Dafür herzlichen Dank! Nun gilt es, diese kooperative Zusammenarbeit fortzusetzen, damit freie Träger bezahlbare und bedarfsgerechte Räumen für Menschen mit Beeinträchtigungen schaffen können.“

Die Zusammenarbeit der verschiedenen Partner hat es ermöglicht, Räume so zu gestalten, dass sie gemeinsam genutzt werden können. Das ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern bringt auch die verschiedenen Bewohnerinnen und Bewohner miteinander in Kontakt.

Stefan Zenker, Geschäftsführer Kiezquartier GmbH: „Damit bezahlbarer Raum für soziale Zwecke und Wohnungen für Menschen, die unsere Unterstützung brauchen, geschaffen werden können, ist es entscheidend, dass öffentliche, soziale und politische Akteure eng zusammenarbeiten. Diese Zusammenarbeit schützt vor den Auswüchsen eines überhitzten Marktes. Auf dem Fachtag geht es sowohl um die Hindernisse als auch die Unterstützungsfaktoren für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Wir wollen konkrete Ziele und Schritte festlegen, um die Wohn- und Raumverhältnisse für soziale Zwecke in Berlin zu verbessern.“
 

Kontakt

Kathrin Zauter
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030 86 001-175
E-Mail: zauter[at]paritaet-berlin.de
Daniela Radlbeck
Referentin Wohnungsnotfallhilfe und Wohnungspolitik
Telefon: 030 86 001-180
E-Mail: radlbeck[at]paritaet-berlin.de