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  • Organisation Serie: Bezahlbare Wohn- und Gewerbemieten sichern ein soziales Berlin!
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  • Veröffentlichungsdatum 07.03.2022

Wir in der Mitte – Nachbarschaft unter dem Regenbogen

Serie: Bezahlbare Wohn- und Gewerbemieten sichern ein soziales Berlin!

Außenansicht des Gebäudes © Galandi Schirmer | Architekten + Ingenieure GmbH / ergänzt von RuT gGmbH

Serie: Bezahlbare Wohn- und Gewerbemieten sichern ein soziales Berlin! Wie das gelingen kann, zeigen Modellprojekte und Kooperationen von Mitgliedern des Paritätischen Berlin.

Heute: Das RuT-Lesbenwohnprojekt und queere Zentrum kommt nach Berlin-Mitte, mit Kiez-Café und Begegnungsraum

Wir in der Mitte – unter diesem Titel hat sich die Rad und Tat Berlin gGmbH, RuT, 2021 mit mehreren Veranstaltungen rund um das geplante Lesbenwohnprojekt der Nachbarschaft im Quartier Berolinastraße weiter bekannt gemacht. Das Projekt wurde gefördert von der Landesantidiskriminierungsstelle. Angeknüpft wurde an ein Partizipationsverfahren, das die Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH, WBM, im Jahr 2019 gemeinsam mit RuT zusammen durchgeführt hat, organisiert von der L.I.S.T. GmbH.

Mit dem Lesbenwohnprojekt soll das queere Zentrum Teil des Quartiers Berolinastraße, nahe Alexanderplatz, werden. Das Zentrum entsteht in Kooperation mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WBM.

70 bezahlbare und barrierefreie Wohnungen zum gemeinschaftlichen Leben, Gemeinschaftsräume und eine Pflegewohngemeinschaft werden in dem siebenstöckigen Haus Platz finden, im Erdgeschoss laden ein Veranstaltungssaal und ein Kiez-Café nicht nur die Bewohnerinnen, sondern auch die Nachbarschaft und die queere Community ein, sich an der Nutzung des Hauses zu beteiligen. Um die Menschen, die teilweise seit Jahrzehnten in den umliegenden Hochhäusern leben, auf die neue Nachbarschaft vorzubereiten, hat die RuT gGmbH begonnen, ein Programm zu entwickeln für kontinuierliche vagabundierende Veranstaltungen und Aktionen. Denn einen festen Ort wird es erst mit Fertigstellung des Hauses geben. Vor allem der Gastronomie- und Veranstaltungsbereich wird eine wichtige Schnittstelle zur Nachbarschaft.

In das Konzept zukünftiger Nutzungen des Hauses als ein lebendiger offener Raum für unterschiedlichste Menschen sollen unter Mitwirkung vieler diverser Akteur*innen deren Vorstellungen und Ideen einfließen. Als inklusiver und solidarischer Ort will das Zentrum zum lebens- und liebenswerten Kiez beitragen. Im Rahmen von „Wir in der Mitte“ fanden in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirk Mitte und der Stadtteilkoordination Alexanderplatz eine Online-Veranstaltung, ein Straßenfest und ein Nachbarschafts- und Informationstreff im BVV-Saal des Bezirksamts Mitte in Präsenz statt. Das niedrigschwellige Straßenfest mit Flohmarkt, Informationsstand, Kaffee, Kuchen und musikalischer Unterhaltung bot eine gute Gelegenheit, sich ungezwungen kennenzulernen und miteinander in Kontakt zu kommen. Gleiches galt für das Nachbarschafts- und Informationstreffen. RuT und zwei Mitarbeiterinnen der WBM haben über das Projekt und den Baufortschritt informiert und Fragen beantwortet.

In einem zweiten Teil wurden die Teilnehmenden aufgefordert, ihre Wünsche und Interessen für die Nutzung auf Moderationskarten mitzuteilen. Das Ergebnis dieser Beteiligungsaktion wurde gemeinsam ausgewertet. Deutlich wurde dabei, wie dringend von den Menschen im Quartier Räume für gemeinsame nachbarschaftliche Treffen, für Freizeit, für Kultur, aber auch politische Diskussionen gesucht und benötigt werden. Um Zusammenhalt von Nachbarschaft und Quartier zu stärken, Begegnung und Dialog zu ermöglichen, der Konflikte angeht, bevor sich Spaltungen in der Bevölkerung breitmachen, braucht es Raum – kostenlos oder kostengünstig zu nutzen. Einen solchen Ort will das Wohnprojekt schaffen.

Gelebte Diversität und Vielfalt sollen als selbstverständlicher Bestandteil im Zusammenleben der Menschen im Quartier und im Bezirk verankert werden, dafür will das Lesbenwohnprojekt und queere Zentrum stehen.

 

Jutta Brambach, RuT gGmbH 

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