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  • Organisation Erster ambulanter Pflegedienst mit dem Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt® rezertifiziert
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  • Veröffentlichungsdatum 20.02.2023

Schwulenberatung Berlin verleiht Qualitätssiegel

Erster ambulanter Pflegedienst mit dem Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt® rezertifiziert

Logo der Schwulenberatung Berlin © Schwulenberatung Berlin

Nach erfolgreicher Prüfung verlieh die Schwulenberatung Berlin erneut das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt® an den CuraDomo Pflegedienst.

Mit dem Siegel werden Pflegeeinrichtungen ausgezeichnet, die aktiv eine Willkommenskultur für lesbische, schwule, bisexuelle, trans* und inter* (LSBTI*) Personen schaffen. Bereits Ende 2019 setzte der Pflegedienst über 80 Prozent der Kriterien des umfangreichen Diversity Checks positiv um. Nach über drei Jahren hat sich CuraDomo der Begutachtung erneut gestellt. Das Qualitätsmanagement wurde auf Diversitätssensibilität geprüft und Mitarbeitende umfangreich zum Themenkomplex sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geschult.

Der Diversitätsbeauftragte von CuraDomo, René Krawetzke, betont: „CuraDomo ist es ein Herzensanliegen LSBTI* – kultursensibel zu pflegen und einen Beitrag für ein Leben in Würde zu ermöglichen. Unser Konzept der personenzentrierten Pflege schließt alle Menschen in der Vielfältigkeit der geschlechtlichen Identität und sexuellen Orientierung gleichwertig mit ein. Über die erneute Verleihung des Qualitätssiegels Lebensort Vielfalt® freuen wir uns sehr und sind dankbar. Es ist eine Bestätigung dafür, dass im Unternehmen alle gemeinsam die Werte des Siegels repräsentieren und diese schützen. Mit kraftvollem Engagement und respektvollem Umgang, werden wir unser tief verankertes Menschenverständnis auch zukünftig stets nach innen und außen vertreten.“

CuraDomo pflegt seit 15 Jahren vor allem Menschen mit Demenz in sieben Pflegewohngemeinschaften in Berlin. Mit der Eröffnung des Lebensort Vielfalt am Südkreuz im Sommer 2023 wird CuraDomo die Versorgung in der bundesweit ersten Pflege-WG für LSBTI* übernehmen.

Zum Hintergrund
Laut Schätzungen leben allein in Berlin circa 70.000 LSBTI* über 65 Jahre.
Wissen über die Lebensgeschichten von LSBTI* und die sich daraus ergebenden Bedarfe können die meisten ambulanten Pflegeeinrichtungen nicht aufweisen.
Die Biografien von (älteren) LSBTI* sind geprägt von Erfahrungen der Abwertung, Diskriminierung und Repression.

Zur Erinnerung: Homosexualität wurde erst 1993 aus dem Katalog der Krankheiten der WHO gestrichen. Der §175 des deutschen Strafgesetzbuches, Grundlage für über 50 000 Verurteilungen, wurde erst 1994 abgeschafft.
Trans*- und intergeschlechtliche Personen beklagen auch heute noch Barrieren bzw. eine menschenrechtsverletzende Praxis in der Gesundheitsversorgung.
Auf Grund der hohen Vulnerablität dieser Bevölkerungsgruppe ist die Furcht bei LSBTI* vor einem Autonomieverlust bei eintretender Pflegebedürftigkeit enorm groß. Entsprechend ist der Wunsch nach dem Verbleib in der eigenen Häuslichkeit bei LSBTI* noch stärker ausgeprägt.

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