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  • Veröffentlichungsdatum 19.12.2022

Lasst die Musik rein – die Raumdatenbank des Landesmusikrats Berlin e. V.

Neue interaktive Austauschplattform für Probenräume

Erinnern Sie sich noch? Im Frühjahr 2020 zu Beginn der Corona–Pandemie war die gesamte
Musikszene in Aufruhr. Vor allem die Chorszene musste bangen, waren doch die
Chorsängerinnen und -sänger diejenigen, die die Aerosole am weitesten von sich
schleuderten. Gleich dahinter kamen die Bläser und Bläserinnen, hier waren vor allem die Querflöten
die „Spreader“.

Gutachten wurden verfasst, Forschungen und Versuche an Hochschulen über
die Verweildauer von Aerosolen in der Luft und ihre Fallgeschwindigkeit angestellt. Erst
allmählich kamen die Ensembles nach einem mehrwöchigen Probenstopp wieder zusammen.
Abstände zwischen den Instrumenten wurden vermessen, Lüftungszyklen vereinbart, oder
man hat am besten gleich unter freiem Himmel geprobt.

Viele Ensembles benötigten plötzlich größere Räume, denn die alten Probenräume
ließen eine großzügige Anordnung der Instrumente nicht zu. Diese Situation bedrohte etliche
Ensembles in ihrer Existenz, denn es konnte keine Zusammenkünfte mehr geben, wenn nicht
zu den neuen, die Gesundheit schützenden Bedingungen.

Hier kam der Landesmusikrat Berlin e.V. seiner Verantwortung für die
Berliner Amateur-Musikszene nach und etablierte, unterstützt von der Berliner
Kulturverwaltung und in Kooperation mit dem Chorverband Berlin, eine interaktive
Austauschplattform für große Probenräume. Die Pandion AG stellte Showrooms von
Autohäusern zur Zwischennutzung zur Verfügung, Gemeinden oder bezirkliche
Begegnungsstätten ihre Säle oder die Landesmusikakademie Berlin ihre Räumlichkeiten,
um nur einige zu nennen.

Erfreulicherweise auch personell angemessen ausgestattet konnten die Kollegen und Kolleginnen vom
LMR entsprechende Raumangebote scouten und bei Erfolg nach Parametern sortiert auf der
Berlinkarte der Raumdatenbank einstellen. Mit entsprechenden Suchkriterien war es den
Amateurensembles nun also möglich, in ihrer Region Proberäume zu finden.

Nun ist das Finden von angemessenen Probenmöglichkeiten zu Konditionen, die für
Amateur-Musizierende auch zu bewältigen sind, für Amateurensembles nicht nur eine
Herausforderung zu Corona-Zeiten, sondern diese Herausforderung stellt sich kontinuierlich.
Und nicht nur für große Ensembles, sondern auch für kleine Bands. Hier geht das LMR-Team
kreative Wege und regt beispielsweise an, Räume, die durchgängig
beheizt werden, aber abends leer stehen, mehrfach zu nutzen, so die Kantine der Lotto-Stiftung, die Heinrich-Böll-
Bibliothek Pankow oder die Bezirksämter.

Umso erfreulicher ist es, dass die Senatsverwaltung für Kultur und Europa diese Initiative des
Landesmusikrats, Probenräume für Amateurensembles über die Raumdatenbank
bereitzustellen, auch im kommenden Jahr fördert. In regelmäßigen Beiratssitzungen kommt das Team der LMR–Raumkoordination inzwischen
sehr systematisch mit Interessengruppen und Organisationen ins Gespräch, die über
entsprechende Räumlichkeiten verfügen. So gab es intensive Austauschrunden mit
Vertretern und Vertreterinnen der beiden großen Kirchen und mit den bezirklichen Bibliotheken, wo
inzwischen sehr fruchtbare Partnerschaften entstanden sind.

Vielleicht stellen ja auch Sie, sollten Sie über entsprechende Räume verfügen, ein
Raumangebot in die Datenbank ein?! Die Amateur–Musikszene wird es Ihnen danken, möglicherweise auch mit einem
musikalischen Beitrag in ihrer Einrichtung zu einem Anlass ihrer Wahl.

Joachim Litty, Präsidiumsmitglied LMR

 

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