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  • Organisation Kürzungen in der Gesundheitsversorgung obdachloser und nicht-krankenversicherter Menschen geplant
  • Art Meldungen
  • Veröffentlichungsdatum 25.09.2023

Kürzungspläne des Senats treffen die ärmsten und wehrlosesten Menschen

Kürzungen in der Gesundheitsversorgung obdachloser und nicht-krankenversicherter Menschen geplant

Kürzungspläne treffen die Ärmsten und Wehrlosesten © Jon Tyson/Unsplash

Pressemitteilung des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg

Wie zuvor der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg warnt jetzt auch der Runde Tisch zur medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung obdachloser Menschen vor den geplanten Kürzungen im Doppelhaushalt des Landes Berlin 2024/25 für die Gesundheitsversorgung obdachloser und nicht-krankenversicherter Menschen.

„Der Senat kürzt ausgerechnet bei der medizinischen Unterstützungsstruktur für obdachlose Menschen. Dieses System ist schon jetzt in einer Mangelverwaltung“, sagt David Driese, Vorstand des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg. Konkret betroffen ist beim Verband unter anderem das Obdachlosenprojekt Tagestreff in Lichtenberg.

Der Tagestreff für obdachlose Menschen in der Weitlingstraße Lichtenberg bietet von akuten Notfällen bis zu chronischen Erkrankungen medizinische und zahnmedizinische Grundversorgung, die im Regelsystem kaum für Obdachlose zur Verfügung steht. Hier ist eine Kürzung von 20 Prozent vorgesehen. Der HVD muss nun prüfen, inwieweit dieses wichtige, jedoch schon jetzt unterfinanzierte Angebot, künftig weiter zur Verfügung gestellt werden kann.

„Gerade bei der gesundheitlichen Versorgung der Obdachlosen im Tagestreff gibt es viele Patienten und Patientinnen, die nicht durch die Regelfinanzierung der Kassen abgerechnet werden können. Hier gehen wir schon Jahre in Eigenleistungen und die Kollegen und Kolleginnen in Überlast. Die Preise steigen, die Zuwendung wird gekürzt und die Patienten werden mehr. Jetzt werden wir in die Situation gezwungen, sie reihenweise abzuweisen. Demnach können wir unserem Selbstverständnis ‚Hilfe für jeden Leidenden‘ nicht mehr gerecht werden. Somit steht das ganze Projekt in Frage. Wir sind gänzlich schockiert über die Signale der Senatsverwaltung und hoffen auf ein klares Bekenntnis zu einem menschlichen Berlin durch die Mitglieder des Abgeordnetenhauses”, sagt David Driese.

Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg hatte bereits vor den geplanten drastischen Kürzungen bei der Fachstelle MenschenKind (dort werden die pflegenden Eltern von Kindern und Jugendlichen mit schweren Behinderungen oder schweren lebensverkürzenden Erkrankungen unterstützt) und der Kontaktstelle PflegeEngagement in Pankow (dort werden schwer belastete pflegende Angehörige unterstützt) gewarnt. Auch hier gibt es noch keine klaren Bekenntnisse zu den Angeboten.

Pressekontakt
Uwe Dolderer
presse@hvd-bb.de
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