Partner für soziale Arbeit

Aktuelles

  • Schlagwort Aus den Mitgliedsorganisationen
  • Organisation Der Trägerverein selbst.bestimmt stellt seine Projekte vor
  • Art Meldungen
  • Veröffentlichungsdatum 02.03.2022

Konfliktberatung und Gewaltprävention

Der Trägerverein selbst.bestimmt stellt seine Projekte vor

Konfliktberatung und Gewaltprävention sind die zentralen Ziele von selbst.bestimmt e.V., der seit Januar 2020 dem Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e. V. angehört.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit unserer Arbeit Menschen ein hohes Maß an Selbstbestimmung zu ermöglichen. Wir möchten Menschen unterstützen, die von physischer oder psychischer Gewalt, Diskriminierungen oder anderen Formen einschränkenden Verhaltens betroffen sind.

Für Betroffene kann es darum gehen, sie in ihrer Selbstbehauptung und persönlichen Entwicklung zu stärken und konstruktive Beziehungsgestaltung, Loslösung oder Trennung zu ermöglichen.

Menschen, die ihrerseits Andere durch grenzüberschreitendes Verhalten einschränken, wollen wir darin fördern, dieses Verhalten aufzugeben und Selbstbestimmung jenseits von fremdschädigenden Bewältigungsmustern zu entwickeln.

 

Stalking stoppen

Unsere Mitarbeitenden sind unter anderem Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und -therapeuten, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte sowie und Politologinnen und Politologen. Sie verfügen über langjährige Erfahrung in der Täterinnenarbeit beziehungsweise Täterarbeit sowie der Betroffenenberatung, die in Institutionen wie Psychiatrie und Haftanstalten, im Strafrecht und in der Opfervertretung sowie im System psychosozialer und sozialpsychiatrischer Hilfen in Berlin geleistet werden.

Damit bietet der Träger der Beratungsstelle „Stop-Stalking – wieder selbstbestimmt leben“ den Raum, ihr Profil und ihr Angebot strukturell weiterzuentwickeln. Durch die inhaltliche Neuausrichtung ging die bisherige Trägerschaft vom KUB e. V. im Jahr 2020 auf den Verein selbst.bestimmt e. V. über.

 

Verstrittende Eltern beraten

In Ergänzung zur Beratung von Menschen, die stalken und Stalking-Betroffenen, haben wir seither den neuen Arbeitsbereich „Gemeinsamer Nenner“ ins Leben gerufen. So können wir auch hochstrittigen Eltern Entlastung anbieten. Bei Hochstrittigkeit sind die Konflikte eines ehemaligen Paares eskaliert. Die Situation wird von den Getrennten als derart ungerecht erlebt, dass die Streitigkeiten lange Zeit fast ihr ganzes Leben dominieren. Eine tragfähige Lösung zum Wohl gemeinsamer Kinder ist oft, trotz aller Bemühungen, gescheitert. Wir bieten den Eltern parallel eine längerfristige Begleitung in getrennten Einzelterminen an, wobei jedem Elternteil ein erfahrenes beratendes Team zur Seite steht.

 

Bei grenzüberschreitendem Verhalten beraten

Ebenfalls 2020 hat selbst.bestimmt e. V. eine Zuwendungsförderung für die Servicestelle Wegweiser erhalten. Sie stellt proaktiv Kontakt zu Personen her, denen grenzüberschreitendes Verhalten vorgeworfen wird. Aus unserer Arbeitserfahrung wissen wir, dass es Menschen, die sich mit Vorwürfen interpersoneller Gewalt im sozialen Nahraum, zum Beispiel Beziehungsgewalt, konfrontiert sehen, oft schwerfällt, den Weg in geeignete Hilfsangebote zu finden. Um dies zu erleichtern, stellt Wegweiser an der Schnittstelle zwischen Polizei und Einrichtungen der Täterinnen- beziehungsweise Täterarbeit den Erstkontakt her. In einer nicht-verurteilenden Atmosphäre besprechen wir Hilfebedarfe und vermitteln an Fachberatungsstellen, um zukünftig Verhaltensweisen, die zu Konflikten mit dem sozialen Umfeld und dem Gesetz führen, beenden zu können.

Selbst.bestimmt e. V. plant im Zuge der Umsetzung der „Istanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ weitere Bedarfslücken gemäß dem Grundsatz Täterinnen- beziehungweise Täterarbeit ist Opferschutz zu schließen.

 

Wolf Ortiz-Müller, selbst.bestimmt e. V. – Fachstelle für Konfliktberatung und Gewaltprävention

Aktuelles