17,8 Millionen Deutsche erkranken jedes Jahr an psychischen Krankheiten, das sind etwa 28 Prozent der Bevölkerung. In Metropolregionen fällt der Anteil höher aus. Experten gehen davon aus, dass jede/r zweite Berliner/in einmal im Leben eine seelische Krise erlebt.

Inzwischen stößt die psychosoziale und psychiatrisch-psychotherapeutische Versorgung in Berlin an ihre Grenzen. Die ambulanten Hilfsangebote in den Bezirken sind massiv unterfinanziert. In den Kliniken besteht hoher Aufnahmedruck, es fehlen Plätze für ambulante Anschlussbehandlungen. In allen Bereichen herrscht akuter Fachkräftemangel. Die Suche nach einem Therapieplatz überfordert Betroffene. An Schulen und in Betrieben fehlt es an ausreichend präventiven Angeboten.

„Wir können und müssen von einer Krise der seelischen Gesundheit sprechen. Hier muss gehandelt werden“, fordert Prof. Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin.
„Gemeinsam mit dem neuen Berliner Senat wollen wir eine bedarfsgerechte Versorgung sicherstellen“, sagt Dr. Iris Hauth, Ärztliche Direktorin des Alexianer St. Joseph Krankenhauses Berlin-Weißensee und Vorstand Gesundheitsstadt Berlin.

Wir laden Sie zur öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema  „Seelische Gesundheit in der Krise“ mit anschließender Gründung des Aktionsbündnisses ein:

am:  31. Mai 2023, 13.00 Uhr (die Gründung des Aktionsbündnisses findet nach der Podiumsdiskussion gegen 15:30 statt)

in:    VIA Schankhalle Pfefferberg gGmbH (Pfefferberg-Theater), Schönhauser Allee 176, 10119 Berlin

Das Bündnis, dem sich Akteure aus Politik und Gesellschaft angeschlossen haben, will sich für die psychosoziale Versorgung Berlins, für Entstigmatisierung seelischer Erkrankungen, Aufklärung und Prävention sowie für die finanzielle Absicherung psychosozialer Hilfsangebote einsetzen. 

Die hohe Zahl der seelischen Erkrankungen wirkt sich längst auch volkswirtschaftlich aus: In Berlin verursachten psychische Störungen im Pandemiejahr 2021 die meisten krankheitsbedingten Fehltage. Um die Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsene sorgen sich nicht nur Eltern und Lehrer. Besonders gefährdet sind auch Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrungen sowie wohnungslose Menschen.

Den Link zum Livestream auf Youtube finden Sie hier.