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  • Organisation Dokumentation des Fachpolitischen Gesprächs zum Jugendförder- und Beteiligungsgesetzes am 12. Juni 2023
  • Art Meldungen
  • Veröffentlichungsdatum 12.07.2023

Ein Jugendfördergesetz, das der Zielgruppe hilft

Dokumentation des Fachpolitischen Gesprächs zum Jugendförder- und Beteiligungsgesetzes am 12. Juni 2023

Auf dem Podium: Lilia Usik, Anna Zagidullin, Marcus Lehmann, Anne Jeglinski, Kerstin Stappenbeck, Alexander Freier-Winterwerb © Christoph Erbslöh / Paritätischer Berlin

Das Berliner Jugendförder- und Beteiligungsgesetz ist bundesweit einmalig. Es regelt die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit in Berlin und soll für höhere Qualitätsstandards und mehr Transparenz sorgen. Doch bisher wurden noch nicht alle Herausforderungen gelöst, die sich bei der Umsetzung des Gesetzes ergeben. 

Wie können wir es schaffen, dass die Angebote der Berliner Kinder- und Jugendarbeit wirklich im gesetzlich vorgeschriebenen Maß bei den jungen Menschen ankommen? Unter dieser Fragestellung haben sich am 12. Juni namhafte Akteure der Kinder- und Jugendarbeit zum fachpolitischen Gespräch versammelt: Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin durfte neben zahlreichen freien Trägern der Jugendhilfe und Vertreterinnen und Vertretern der bezirklichen Jugendämter auch Lilia Usik, MdA, jugendpolitische Sprecherin der CDU, Alexander Freier-Winterwerb, MdA, jugendpolitischer Sprecher der SPD, den Berliner Staatssekretär für Jugend, Falko Liecke, sowie die Abteilungsleiterin für Jugend und Kinderschutz der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Kerstin Stappenbeck, begrüßen.

Erfolge des Jugendfördergesetzes in kommenden Jahren sicherstellen

Die Anwesenden waren sich einig, dass das Jugendförder- und Beteiligungsgesetz eine große Errungenschaft für junge Menschen in Berlin darstellt. Nun gilt es, sicherzustellen, dass sich das Gesetz auch in den kommenden Jahren bewährt, die Finanzierung der Kinder- und Jugendarbeit also weiterhin auf sicheren Füßen steht und bedarfsgerecht ausgebaut werden kann. Auch wenn die Berliner Bezirke über Globalsummenhoheit verfügen, kommt der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie hier eine Steuerungsverantwortung zu, sodass junge Menschen auch wirklich von einem Mittelausbau im Bereich Jugendarbeit profitieren.

Fachstandards Umfang und Qualität in den Bezirken umsetzen

Dass bei der Umsetzung der beiden Fachstandards Umfang und Qualität, die durch das Jugendfördergesetz festgelegt sind, noch Handlungsbedarf besteht, hat das Forschungsinstitut Camino im Auftrag des Paritätischen Berlin herausgearbeitet. Zehn freie Träger mit ihren 28 Einrichtungen der Jugendarbeit wurden befragt, welche Probleme sich in der Finanzierung und Qualitätssicherung und dadurch in der Aufrechterhaltung ihrer Angebote ergeben. Hier wurde deutlich: Die Finanzierung der freien Träger in den Berliner Bezirken ist von den durch die Fachstandards vorgegebenen Richtwerten noch weit entfernt.

Landesweiter Austausch mit verschiedenen Akteuren der Jugendarbeit

Vertreterinnen und Vertreter der freien Träger merkten an, dass den unterschiedlichen Voraussetzungen in den Einrichtungen bei der Finanzierung der Angebote besser Rechnung getragen werden müsse. Außerdem müssen freie Träger in die Lage versetzt werden, ihre Mitarbeitenden tarifgereicht zu bezahlen. 

Um solche Anpassungsbedarfe bereits frühzeitig zu identifizieren und anzugehen, schlug Anna Zagidullin, Referentin Hilfen zur Erziehung und Jugendarbeit des Paritätischen Berlin, vor, ein Gremium auf Landesebene zu etablieren, welches sich regelmäßig zum Umsetzungsstand des Jugendfördergesetzes austauscht.

Jugendarbeit muss im Gespräch bleiben

In der Podiumsdiskussion bezeichnete Lilia Usik die Veranstaltung als Auftakt eines Dialogs mit dem Ziel, das Jugendförder- und Beteiligungsgesetz umfänglich durchzusetzen. Alexander Freier-Winterwerb erinnerte, dass mit dem Jugendfördergesetz bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung getan wurde. Kerstin Stappenbeck betonte, dass ein Preisverfall der Leistungsstunden in der Kinder- und Jugendarbeit unter allen Umständen vermieden werden solle. Es müsse nun sehr sorgfältig darauf geachtet werden, dass die positiven Aspekte des Gesetzes auch in Zeiten knapper Haushalte bestehen bleiben, so Marcus Lehmann, Leiter des Jugendamtes Berlin-Mitte. Dass hier nun vermehrt Aushandlungsprozesse stattfinden, sei wünschenswert.

Als Interessenvertretung unserer Mitgliedsorganisationen freuen wir uns über besagte Dialog- und Aushandlungsprozesse. Gerne bringen wir unsere Expertise ein, damit wir dem gemeinsamen Ziel Schritt für Schritt näherkommen: Junge Menschen in Berlin müssen bedarfsgerechte Angebote und gleiche Chancen erhalten – und zwar ungeachtet dessen, in welchem Bezirk sie leben!
 

  • Teilnehmende des Fachpolitischen Gesprächs zur Implementierung des Jugendförder- und Beteiligungsgesetzes © Christoph Erbslöh / Paritätischer Berlin
  • Anne Jeglinski, Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke des Paritätischen, begrüßt die Teilnehmenden © Christoph Erbslöh / Paritätischer Berlin
  • Prof. Dr. Gabriele Schlimper, Geschäftsführerin des Paritätischen Berlin © Christoph Erbslöh / Paritätischer Berlin
  • Auf dem Podium: Lilia Usik, Anna Zagidullin, Marcus Lehmann, Anne Jeglinski, Kerstin Stappenbeck, Alexander Freier-Winterwerb © Christoph Erbslöh / Paritätischer Berlin

Kontakt für Fragen

Anna Nikitin
Referentin Hilfen zur Erziehung und Jugendarbeit
Telefon: 030 86 001-162
E-Mail: nikitin[at]paritaet-berlin.de
Verena Teuber
Mitarbeiterin Referat Hilfen zur Erziehung und Jugendarbeit
Telefon: 030 86 001-170
E-Mail: teuber[at]paritaet-berlin.de

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