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Positionspapier "Schulstationen sichern – Soziale Teilhabe und Unterstützung vor Ort erhalten"

© Paritätischer Berlin

Die unsichere Finanzierung bezirklich getragener Schulstationen gemäß § 13a SGB VIII gefährdet ein zentrales Unterstützungsangebot für junge Menschen in Berlin. Die angespannte Haushaltslage und fehlende Planungssicherheit führen zur Abwanderung erfahrener Fachkräfte. Das schwächt die gewachsene Brücke zwischen schulischer Lebenswelt und der sozialpädagogischen Unterstützung der freien Jugendhilfe und geht zulasten schneller und passgenauer Hilfen. 

Schulstationen sind niedrigschwellige, lebensnahe Anlaufstellen. Sie begleiten Schülerinnen und Schüler sozialpädagogisch im Schulalltag, unterstützen in Krisen und fördern soziale Teilhabe. Ihr besonderer Wert liegt in der engen Zusammenarbeit mit Schulen und Jugendämtern, der Verankerung im Sozialraum und der Anbindung an vielfältige Netzwerke. Sie sind ein bewährter Bestandteil der Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen in freier Trägerschaft.

Der Paritätische Berlin fordert daher, alle Schulstationen ab 2026 verbindlich in das Landesprogramm „Jugendsozialarbeit an Berliner Schulen“ (JSA) zu überführen. Nur so kann ihre nachhaltige Sicherung, Weiterentwicklung und Verlässlichkeit gewährleistet werden.

Unsere Forderungen

  1. Schulstationen sichern – verbindlich ins Landesprogramm überführen
  2. Verlässliche Rahmenbedingungen schaffen – Qualität weiterentwickeln, Fachkräfte sichern
  3. Jugendhilfestrukturen stärken – keine schulischen Parallelstrukturen 
  4. Fachkräfte binden – Systemverschiebungen vermeiden
  5. Bezirke entlasten – freiwerdende Mittel sichern und gezielt nutzen

Die Sicherung der Arbeit der Schulstationen ist eine sozialrechtliche und bildungspolitische Verpflichtung. Berlin muss jetzt handeln, für junge Menschen, für starke Bildungsbiografien und eine zukunftsfähige Jugendhilfe in freier Trägerschaft. Die Anbindung an das Landesprogramm JSA stärkt bewährte Strukturen, schafft Verlässlichkeit und verhindert eine Verschlechterung der Rahmenbedingungen durch schleichende Systemverschiebungen. Freiwerdende Mittel in den Bezirken sind gezielt in präventive Angebote zu investieren, für frühe Unterstützung, stabile Bildungswege und starke soziale Netzwerke im Lebensumfeld junger Menschen.