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  • Publikationstyp Rundbriefe

Positionspapier "Integrierte medizinische und soziale Versorgung für obdach- und wohnungslose Menschen in Berlin sichern - jetzt"

Die Lebensrealitäten wohnungs- und obdachlosen Menschen in Berlin sind geprägt von prekären Wohnverhältnissen, Armut, Not, chronischer Erkrankung, psychischer Belastung und mangelndem Zugang zur Regelversorgung.

Eine vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin beauftragte Studie der Charité1 zeigt auf Basis tausender medizinischer Patientenakten aus zwei niedrigschwelligen medizinischen Einrichtungen (Jenny De la Torre Stiftung und TagesTreff „Weitlingstraße“ des HVD), dass sich die gesundheitliche Lage dieser Menschen weiterhin zuspitzt.

Die Studie belegt eindrücklich, dass Menschen in Wohnungslosigkeit überproportional häufig an chronischen und akuten Erkrankungen leiden, gleichzeitig jedoch deutlich schlechteren Zugang zum Gesundheitssystem haben. Akute und chronische Erkrankungen bleiben häufig unbehandelt.

Trotz hohen medizinischen und psychosozialen Bedarfes können die vorhandenen niedrigschwelligen Hilfen die Versorgung nicht ausreichend sicherstellen. Sie sind unterfinanziert, vielfach spendenabhängig und nicht systematisch mit der Regelversorgung vernetzt. Besonders dramatisch ist die Lage für Menschen ohne Krankenversicherung. Eine nachhaltige, menschenwürdige Versorgung dieser Gruppe ist nur mit strukturellen Reformen erreichbar.

Auf folgende Themen geht das Positionspapier genauer ein:

  • Integrierte, niedrigschwellige Gesundheitszentren schaffen
  • Gesundheitsversorgung unabhängig vom Versicherungsstatus ermöglichen
  • Migrationssensible und sprachmittlungsbasierte Versorgung sicherstellen
  • Sozialberatung als Grundpfeiler der medizinischen Versorgung etablieren
  • Versorgungsketten durch verbindliche Netzwerke sichern
  • Nachsorge und Pflege für wohnungslose Menschen ermöglichen
  • Digitale und soziale Infrastruktur in niedrigschwelligen Einrichtungen stärken