•   Rubrik Was macht eigentlich...?

Was macht eigentlich...?

  • Veröffentlichungsdatum 25. April 2025
  • Lesezeit 9 Minuten

Was macht eigentlich der Paritätische Berlin? Das wissen die am besten, die im Verband arbeiten. Dieses Mal:

Barbara Szczerbowska und Sebastian Krüger. Als Catering-Team versorgen sie nicht nur unsere Gäste bei allen möglichen Veranstaltungen in unserer Landesgeschäftsstelle in der Brandenburgischen Straße in Wilmersdorf. Barbara und Sebastian sorgen vor allem für Produktivität, gute Stimmung und dafür, dass der Laden läuft.

Was macht ihr und warum ist das, was ihr macht, wichtig?

Sebastian: Wir sind zum einen für die Tagesversorgung der Gäste im Haus zuständig. Wenn Sitzungen oder Tagungen stattfinden, dann bauen wir die Technik auf und servieren Getränke und Snacks, damit sich alle wohlfühlen. Wir kümmern uns auch um die allgemeine Versorgung im Haus, sodass immer alles da ist, was gebraucht wird. Zum Beispiel Wasser, Kaffee und Büromaterial. Jedes Team und jeder Bereich des Paritätischen Berlin sind wichtig. Wir arbeiten wie ein Zahnrad im Getriebe und das Catering ist ein Zahn dieses Getrieberades. Es ist wichtig, dass sich alle bei uns wohlfühlen. Ich sage es mal so: Frühmorgens eine Sitzung ohne Kaffee oder Tee – da kann kein gutes Ergebnis herauskommen.

Seit wann arbeitet ihr beim Paritätischen Berlin und wie seid ihr dazu gekommen?

Barbara: Ich bin schon länger hier als mein Kollege. Seit September 2018 arbeite ich hier und war froh, dass mir die Arbeit gleich so gut gefallen hat. Vorher war ich selbstständig. Ich habe eine Reinigungsfirma gehabt. Und in Berlin bin ich erst seit 2011. Vorher habe ich in Polen gelebt und gearbeitet. Da war ich auch selbstständig und hatte ein Kleidungsgeschäft.

Sebastian: Ich komme auch aus der Selbstständigkeit. 20 Jahre habe ich im Partyservicebereich und als Caterer im Mommsenstadion gearbeitet. Seit 2023 bin ich hier und unterstütze Barbara. Als ich den Schritt von der Selbstständigkeit zurück in ein Angestelltenverhältnis gewagt habe, war es mir wichtig, mich auch sozial zu engagieren. Als ich die Stellenausschreibung gefunden habe, dachte ich: Das passt! Berlin besser machen wollte ich schon, bevor ich hier angefangen habe. Das war immer mein Slogan.

Was gefällt euch an eurer Arbeit?

Barbara: Die Atmosphäre! Hier ist alles locker. Alle Kollegen und Kolleginnen sind nett und zeigen uns, dass sie dankbar für unsere Arbeit sind. Wir bekommen viel Lob. Darüber freuen wir uns sehr und versuchen es dann immer noch ein bisschen besser zu machen.

Sebastian: Was mir gefällt? Dass ich schon nach anderthalb Jahren ein Interview geben darf! (lacht) Die Kollegen sind natürlich großartig. Ich koche hier nicht nur Kaffee. Gerade, wenn unsere Referenten mit Gästen Verhandlungen führen, sind sie doch ein bisschen angespannt. Dann muss die Technik hundertprozentig funktionieren und alles muss da sein. Den Kollegen den Rücken freihalten – dafür sind wir da.
Besonders Spaß machen mir auch die abwechslungsreichen Geschichten. Jeder Tag ist anders. Mal ist die Stimmung besser, mal ist sie schlechter. Wenn zum Beispiel die politische Lage angespannt ist. Wir versuchen eigentlich immer, das Beste daraus zu machen.

Barbara: Dann geben wir ein paar extra Kekse aus und machen alle wieder glücklich!

Hat sich euer Blick auf Berlin durch eure Arbeit verändert?

Sebastian: Ich war zwar schon immer sozial engagiert und habe meine Augen offengehalten, um zu sehen, was in Berlin so passiert. Aber auf viele Themen habe ich jetzt einen anderen Blick. Ein Beispiel: Frau Lück, unsere Referentin für Frauen und Mädchen, hat von einer Demonstration Grablichter zurückgebracht. Die Lichter haben wir sortiert und dann erfahren, dass jedes Grablicht für eine tote Frau steht, die von ihrem Partner oder Expartner ermordet wurde. Da hat man plötzlich eine ganz andere Bindung zu Dingen, die man sonst vielleicht nur nebenbei mitkriegt.

Barbara: Was der Verband alles für die Menschen in Berlin bewirkt, das war mir vorher nicht klar. Ich habe jetzt einen anderen Blick auf das, was Menschen alles für andere leisten und auch wie viele verschiedene Hilfsangebote gebraucht werden.

Wie macht ihr mit eurer Arbeit Berlin besser?

Barbara: Bei meiner Arbeit sehe ich, wie viele von unseren Mitgliedsorganisationen kommen, um sich Unterstützung, Erfahrung und Tipps von unseren Referenten einzuholen, damit sie den Menschen in Berlin noch besser helfen können. Und die Leute tauschen sich auch untereinander aus. Wir bieten ihnen also auch Vernetzung.

Sebastian: Unsere Mitglieder sind an der Basis, auf der Straße. Im Verband sind die Sitzungen, hier bekommen sie Beratung und Unterstützung, auch für das leidige Thema Geld. Wir sind nicht direkt an der Basis, aber so etwas wie das Dach. Unsere Mitglieder sind hier sehr gut beraten, in jedem Bereich. Ich denke schon, dass wir Berlin so besser machen.

Barbara, du hast dich sehr gefreut, als Sebastian hier angefangen hat…

Barbara: Ja, Sebastian ist mein Schutzengel. Das war das Beste, was mir auf der Arbeit passiert ist. Ich war so lange allein und hatte nur ab und zu Unterstützung. Während Corona war das in Ordnung, aber danach hat sich vieles verändert und es war für eine Person zu viel. Zum Glück ist Sebastian dann gekommen. Jetzt sind wir ein tolles Team.

Sebastian: Ja, wir ergänzen uns wunderbar. Barbara hat die Erfahrung, wie es hier läuft, und hat mich sehr gut eingearbeitet. Ich bringe die Erfahrung von außen mit, wie man gewisse Sachen vielleicht noch besser machen kann. Das ist eine super Ergänzung, mit der wir allen ein gutes Erlebnis anbieten können.

Noch etwas Schönes zum Schluss: Wie würdet ihr euch gegenseitig in drei Wörtern beschreiben?

Sebastian: Barbara ist zuverlässig, hilfsbereit und selbstbewusst.

Barbara: Sebastian ist natürlich auch sehr zuverlässig, charmant und… fröhlich! Bei dem Wort denke ich direkt an Sebastian.

 

Interview: Merle Klimke