Kürzungen im sozialen Bereich gefährden uns alle
Auch zwei Wochen vor Weihnachten gibt es immer noch keine Gewissheit für viele Mitarbeitenden Freier Träger. Sie wissen nicht, ob und wie es für sie im nächsten Jahr weitergeht. Morgen wird eine neue aktualisierte Einsparliste im Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses beraten.
Dazu die Geschäftsführerin des Paritätischen Wohlfahrtsverbands Berlin, Prof. Dr. Gabriele Schlimper: „Wir begrüßen, dass die Regierungskoalition einen Teil ihrer massiven Kürzungen zurückgenommen hat. Aber das genügt nicht. Wir halten es nach wie vor für falsch, Gelder bei Familienzentren, bei der Schulsozialarbeit und auch bei den Investitionen für Kitas und Jugendfreizeiteinrichtungen zu streichen. Bei Kindern, Jugendlichen und Familien darf nicht gespart werden! Zudem muss die monatelange Hinhaltetaktik endlich aufhören!
Unabhängig davon fordern wir, dass die Verwaltungen spätestens Anfang nächster Woche, vor Weihnachten, von der Politik in die Lage versetzt werden, den betroffenen Projekten und Einrichtungen schriftlich mitzuteilen, wie es für sie am 01. Januar 2025 weitergeht. Die Mitarbeitenden der sozialen Organisationen und die Berlinerinnen und Berliner haben ein Recht darauf, zu wissen, woran sie sind!“
Bereits im Juni 2023 waren massive Kürzungsvorhaben für den Bereich der Freien Träger im sogenannten Zuwendungsbereich bekannt geworden. Das betrifft besonders viele Projekte im Bereich der Jugendarbeit, der Straffälligen- und Opferhilfe, Integrations- und Gesundheitsprojekte u.a. Seitdem wird gegen diese Einsparungen protestiert. Sie gefährden die soziale Infrastruktur Berlins und bedeuten weniger Unterstützung und Hilfsangebote für Berlinerinnen und Berliner. Bis heute, also 1 ½ Jahre später, konnte sich die Regierungskoalition nicht auf verbindliche Aussagen zu Weiterfinanzierung von Projekten und Einrichtungen einigen! Zahlreiche Mitarbeitende Freier Träger sehen deshalb kurz vor Weihnachten einer unsicheren Zukunft mit möglichem Verlust ihrer Arbeit entgegen und wissen nicht, ob sie künftig die Menschen in Berlin unterstützen können. Der Vertrauensverlust in die Politik ist enorm.
Kontakt
Kathrin Zauter
E-Mail: zauter[at]paritaet-berlin.de