Kinder- und Jugendarbeit unter Druck – ein offener Brief aus Pankow

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit in Berlin ist ein wichtiger Bestandteil einer offenen und demokratischen Gesellschaft. Doch vielerorts wächst die Sorge, dass ihre Bedeutung unterschätzt wird – in einer Zeit, in der junge Menschen mehr denn je Räume brauchen, um sich frei entfalten und selbstbestimmt entwickeln zu können.
Ein offener Brief von Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit aus Pankow macht darauf aufmerksam, dass rechte Positionen immer mehr Einfluss gewinnen und damit auch Forderungen einhergehen, die demokratische Grundwerte infrage stellen. Mehr Kontrolle, mehr Disziplin, eine Senkung der Strafmündigkeit auf 12 Jahre und ein rückwärtsgewandtes Familienbild stehen im Widerspruch zu einer Jugendarbeit, die Vielfalt, Chancengleichheit und Selbstbestimmung fördert. Gleichzeitig nimmt rechte Gewalt zu. Einrichtungen berichten von Angriffen auf Jugendzentren und von zunehmenden Bedrohungen im Alltag. Auch Hass gegen queere Menschen und Migrant*innen steigt.
Vor diesem Hintergrund muss sichergestellt werden, dass die Offene Kinder- und Jugendarbeit auch weiterhin stark und verlässlich bleibt. Eine stabile Finanzierung ist dafür essenziell. Wenn an dieser Stelle gespart würde, hätte das direkte Auswirkungen auf junge Menschen, insbesondere in Regionen, die bereits mit sozialen Herausforderungen zu kämpfen haben.
Der offene Brief stammt von zahlreichen Pankower Jugendeinrichtungen. Unterzeichnet haben unter anderem:
- Archäologie- und Abenteuerspielplatz MOORWIESE
- Gangway e. V. Straßensozialarbeit in Berlin
- Netzwerk Spielkultur
- Outreach.berlin
- u. v. m.
Als Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin teilen wir die Einschätzung der Verfasser*innen: Die Kinder- und Jugendarbeit muss verlässlich abgesichert bleiben. Sie ist ein wichtiger Bestandteil einer offenen Gesellschaft.