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  • Organisation Austausch zwischen Jugendstadträt*innen, Jugendamtsleitungen und freien Träger beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin
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  • Veröffentlichungsdatum 10.03.2025

Dialogveranstaltung "Hilfen zur Erziehung" – Herausforderungen und Lösungsansätze

Austausch zwischen Jugendstadträt*innen, Jugendamtsleitungen und freien Träger beim Paritätischen Wohlfahrtsverband Berlin

© Anna Nikitin/Paritätischer Berlin

In den Hilfen zur Erziehung steigen die Fallzahlen, gleichzeitig sind die Budgets knapp. Das stellt die freie und öffentliche Jugendhilfe in Berlin vor große Herausforderungen. Was es braucht sind nachhaltige Lösungen. Um diese zu entwickeln, hat der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin am 3. März im Rahmen einer Dialogveranstaltung Jugendstadträt*innen, Jugendamtsleitungen und freie Träger zusammengebracht.

Grundlage des Austauschs sind diese zentralen Herausforderungen in den Hilfen zu Erziehung:

  • Anstieg der Fallzahlen: 19 Prozent mehr Fälle seit 2011 belasten das System erheblich
  • Fachkräftemangel und Wohnraumnot: Fehlende Ressourcen erschweren die Betreuung
  • Strukturelle Anpassungen: Gesetzliche Arbeitszeitregelungen und steigender Betreuungsbedarf erfordern neue Konzepte
  • Finanzierungsprobleme: Bezirke kämpfen mit Millionenverlusten, notwendige Investitionen bleiben aus

Diese Lösungsansätze konnten im Rahmen der Dialogveranstaltung herausgearbeitet werden:

  • Jugendwohnhäuser für junge Volljährige (Appartements), um sichere und bezahlbare Orte für den Übergang in die Selbstständigkeit und für selbstständiges Wohnen zu schaffen
  • Bestehende Trägerwohnungen den aktuellen Platzbedarfen anpassen und ihre Nutzungsmöglichkeiten für unterschiedliche Hilfesysteme flexibilisieren
  • Entlastung des Hilfesystems durch realistische Zielvorgaben der Hilfen, die den bewilligten Leistungsumfängen entsprechen, um das Hilfesystems zu entlasten und Kooperationen mit unterschiedlichen Hilfesystemen zu stärken
  • Gesamtstädtische Jugendhilfeplanung gemeinsam entwickeln, um wirksame Hilfeleistungen zu ermitteln und finanzielle Steuerung zu optimieren
  • Verzahnung der Leistungs- und Finanzierungssysteme für passgenaue Hilfen (Jugendhilfe, Gesundheit und Teilhabe)
  • Stärkung der Familienarbeit und stärkere Einbindung der Familien – in stationären Einrichtungen, ambulanter Hilfe, Schulen und niedrigschwelligen Projekten in den Bezirken
  • Bessere Vernetzung von Schule, ambulanter Hilfe und Prävention
  • Fundraising und Public-Private-Partnership für nachhaltige Angebote schaffen

Die Veranstaltung machte deutlich: Ohne strukturelle Reformen und ausreichende Finanzierung sind die dringend notwendigen Hilfen gefährdet.

Kontakt

Anna Nikitin
Referentin Hilfen zur Erziehung und Kinderschutz
Telefon: 030 86 001-162
E-Mail: nikitin[at]paritaet-berlin.de
Anne Jeglinski
Leiterin der Geschäftsstelle Bezirke / Innovation und Wirkung
Telefon: 030 86 001-601
E-Mail: jeglinski[at]paritaet-berlin.de