Aids beenden bis 2030 - Mit Kürzungen der zuwendungsfinanzierten Angebote nicht erreichbar!
Positionen der Träger im Handlungsfeld HIV/Aids des Integrierten Gesundheits- und Pflege-Programms (IGPP)

Die freien Träger, deren Angebote im Handlungsfeld HIV/Aids des Integrierten Gesundheits- und Pflege-Programms (IGPP) gefördert werden, fordern alle politisch Handelnden im Land Berlin auf, keine Kürzungen bei den Zuwendungsprojekten vorzunehmen, auch nicht im Handlungsfeld HIV/Aids des IGPP. Sie haben ein Positionspapier mit dem Titel "Aids beenden bis 2030 - Mit Kürzungen der zuwendungsfinanzierten Angebote nicht erreichbar! Bisherige Erfolge sind stark gefährdet!" unterzeichnet, in dem es heißt:
Berlin hat als Fast Track City das Versprechen abgegeben, Aids bis 2030 zu beenden
Die UNAIDS hat das Ziel „Aids beenden bis 2030“ vorgegeben. Dieses Ziel hat die Bundesregierung mit ihrer „BIS 2030 Strategie“ aufgegriffen. Berlin hat sich mit dem Beitritt zur Fast Track City Initiative selbst verpflichtet, alles zu unternehmen, um dieses Ziel zu erreichen und Aids bis 2030 in Berlin zu beenden.
HIV und andere übertragbare Infektionen sind ein Thema der öffentlichen Gesundheit
Das Ziel „Aids beenden“ steht synonym für die strukturelle Prävention von HIV, Aids, Tuberkulose, Hepatitis C und andere Public Health-relevante (sexuell) übertragbare Infektionen. Stigmatisierung und Diskriminierung haben wesentlichen Einfluss und müssen bekämpft werden. In Berlin ist es im Zusammenschluss von staatlichen, medizinischen, communitybasierten und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen in über 40 Jahren erfolgreich gelungen, maßgebliche Fortschritte zu erreichen und Versorgungsangebote kontinuierlich weiter zu entwickeln. Dafür wurde Berlin in Amsterdam 2023 mit dem „Circle of Excellence Award for Europe“ ausgezeichnet.
Die Erfolge in Berlin nicht durch Einsparungen gefährden
Mit den drohenden Kürzungen für die zuwendungsfinanzierten Angebote in 2025 werden wir das Ziel, Aids bis 2030 in Berlin zu beenden, nicht erreichen. Die bisherigen Erfolge müssen unbedingt abgesichert bleiben um das Erreichte nicht durch ein Wiederaufflammen von Infektionsgeschehen zu gefährden. Ein Reduzieren der Bemühungen erhält nicht einmal den Status Quo. Wir dürfen bei Infektionskrankheiten so lange nicht nachlassen, bis sie beendet sind.
Die Vielfalt Berlins für Gesundheitsförderung nutzen
Die Metropole Berlin zeichnet sich durch eine Vielfalt unterschiedlicher Menschen aus, die auf engem Raum leben. Viele Gruppen, auf die Berlin eine hohe Anziehungskraft hat und die hier leben, haben dabei eine erhöhte Vulnerabilität für HIV/Aids, public health relevante sexuell übertragbare Infektionen, Virushepatitis oder Tuberkulose. Dies betrifft besonders queere Menschen, Sexarbeitende, Menschen mit Substanzkonsum, Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, Menschen ohne Krankenversicherung und wohnungslose Menschen. In Metropolen findet ein vielfältiges Infektionsgeschehen statt, deshalb hat Berlin eine besondere Verantwortung im Kampf gegen diese Infektionen.
Wir fordern:
- Eine ausreichende Finanzierung der Angebote im Handlungsfeld „HIV/Aids“ des IGPP, die Kostensteigerungen bei Sach- und Personalkosten berücksichtigt.
- Den Abschluss eines neuen Rahmenfördervertrages ab 2026, damit wesentliche Angebote der Prävention und der gesundheitlichen Versorgung insbesondere für vulnerable Gruppen in Berlin sichergestellt sind.
Setzen Sie sich mit uns ein für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in der Metropole Berlin. Lernen Sie uns und unsere Arbeit näher kennen. Erfahren Sie vor Ort, was wir leisten, unsere Türen sind offen!